Release from the Nies

Seit einigen Wochen bekomme ich morgens durchschnittlich zehn Mal einen echten Schreck – ausgelöst durch kindliches Niesen. Diese Art von Geräusch löst bei Muttern naturgemäß und augenblicklich ein schlechtes Gewissen aus. War der Nachwuchs zu kalt angezogen? Ist er nass geworden? War das Wasser in der Elbe zu kalt… Hunderte derartiger Fragen produziert das mütterliche Hirn im Akkord, hört es Hatschi. Darauf folgt automatisch ein blitzschneller gedanklicher Kalendercheck, ob man es sich erlauben kann, an diesem oder den folgenden Tagen zugunsten der Krankenpflege alles andere stehen und liegen zu lassen.

Und dann auch noch Corona! Ist das Niesen ein erstes Anzeichen? Wird demnächst die ganze Schule verrammelt, wenn ich mein schniefendes Kind hinschicke?

Seit heute morgen gibt es Entwarnung – was die Erkältung betrifft. Besser wird es nicht: Der Junge hat eine Hausstaubmilben-Allergie. Und damit hält ein neuer Grund für ein schlechtes Gewissen Einzug, zumindest in diesem Zusammenhang. Denn es gilt ab heute: schlecht geputzt ist gut geniest. Und Prost.

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