Post vacancale Depression

Hab ich. Und zwar einen sehr schweren Verlauf. Wie jedes Jahr bin ich nach der Rückkehr aus dem Sommerurlaub einfach nur schwermütig. Wars das jetzt schon wieder? Echt jetzt? So lange drauf gefreut, so viel gezittert, ob es klappt (Corona, Flughafenchaos …) und dann dreht man sich einmal in der Sonne vom Rücken auf den Bauch und ist schon wieder zu Hause.

Das Schlimmste ist, die Depression setzt jedes Jahr früher ein. Hat sie vor Jahren noch anständig bis zur Abfahrt gewartet, setzte sie dieses Jahr schon Mitte der ersten Woche ein. Ich bin jeden Morgen aufgeschreckt und hatte das Bedürfnis, sofort aus dem Bett zu springen. Um ja keine Sekunde zu verpassen. Zugegeben, ich wurde belohnt. In der Morgensonne direkt vom Bett in den Pool zu plumpsen und ein paar einsame Bahnen zu schwimmen, bevor der Rest der Familie aus den Betten krabbelt, war eine schöne Sache. Ich will mehr davon! Ich will, dass das nie aufhört!

Stimmt ja, ein bisschen einfallslos ist das. Wer wünscht sich nicht den ewigen Urlaub? Doch ich erinnere mich, dass ich es früher zwar schade fand, wenn es wieder nach Hause ging. Aber dann hatte ich auch wieder Lust auf das eigene Bett, den Alltag, einen Neustart nach der Pause. Dieses Jahr ausgefallen. Stattdessen klammere ich mich an jedes Grad Celsius, das uns in Hamburg noch einen Sommer beschert. Und damit immerhin einen kleinen Ausnahmezustand, in dem man sich erlaubt, noch nicht wieder mit dem richtigen Leben anzufangen. Lange geht das nicht mehr. Seit heute ist wieder Schule, ob wir noch einmal die 26 Grad-Marke knacken? Ich glaube nein. Und selbst wenn, es fühlt sich dann schon wieder anders an. Eben nicht nach endless Summer. Wie es früher einmal war.

Etna
Symbolbild Urlaubsdepression

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