Peinliche Gäste und die Anti-Baby-Pille auf zwei Beinen

Das Wochenende war hart. Doppelt. Denn mit meiner liebsten Freundin Jess ist auch gleich ein Stück altes Verhaltensmuster von London nach Hamburg geflogen. Kaum war sie da, wurde auch schon die mitgebrachte Flasche Moet geköpft. Dann gings ab ins Taxi in Richtung Bullerei, wo Jess unbedingt hinwollten, nachdem wir bei ihrem letzten Besuch dort so herrlich an der Bar versackt waren. An der Bar saßen wir auch diesmal. Ein sehr gefährlicher Platz, denn die überaus aufmerksamen und charmanten Jungs hinter der Theke haben uns rührend um- und mit fantastischem Rotwein versorgt. Das einzige, was störte, waren die penetranten Touri-Gäste, die sich an uns vorbei quetschten, um Tim Mälzer um ein Foto oder Autogramm zu bitten. Der hatte dazu absolut keine Lust und ließ es sich auch anmerken. Trotzdem kam einer nach dem anderen. Und wir schämten uns fremd.
Leider war nach 1,5 Flaschen von dem leckeren Rotwein mit dem noch leckereren Namen Chocolate Block Schluss. Bei Jess gingen die Lichter aus. Und bei mir am nächsten Tag erst sehr, sehr spät wieder an. Mein Gott, war mir schlecht. So schlecht, dass ich die geplante Shoppingrunde durchs Dorf abbrechen musste um mich wieder hinzulegen. So fand sich Jess, die keine Kinder, dafür aber 4 Pilates-Studios in London hat, allein mit meinem Mann und zwei Kindern im Mercado wieder. Der Junge zeigte sich von seiner besten Seite, sodass sein Vater ihn am Ende zur Adoption frei geben wollte und Jess ihm einen neuen Namen gab: Anti-Baby-Pille auf zwei Beinen.

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