Mutterurlaub & Prosecco

Etwas spät möchte ich Euch von unserem Sommerurlaub berichten. Früher ging es nicht, denn wir verfielen nach der Rückkehr erst einmal in eine tiefe Depression. Inzwischen ist es wieder besser, wir haben uns mit dem Alltag abgefunden und können darüber reden.

Es ging wieder nach Italien. Wieder nach Venetien. Aber dieses Mal haben wir auf dem Weg ans Meer noch eine Station eingeschoben. Passend zu diesem Blog: ein Prosecco Weingut, wahr gewordener Traum inmitten der Dolomiten. Wir lümmelten träge auf den Liegen am Pool, lasen, sahen den Kindern beim Toben zu und tranken den hauseigenen Prosecco. Der wurde uns von der lieben Silvia in einem Eiskübel direkt an die Liege serviert.

Zum Mittagessen haben wir uns erhoben, sind drei Schritte durch den Garten gelaufen und haben im Schatten der Obstbäume an weiß eingedeckten Tischen köstliche Pasta alla Mamma verspeist. Den Blick über die grünen Weinberge, die so friedlich-schön unter uns lagen, dass sogar ich gern zum Pinsel gegriffen hätte. Abends sind wir in eine der unzähligen Trattorias der Gegend gefahren oder haben uns eine sensationelle Pizza im Dorf gegönnt. Egal, wohin man kam, es gab phantastisches Essen an sensationellen Orten. Am ersten Abend fuhren wir bei strömendem Regen durch die Berge auf der Suche nach einem Abendessen. An einem verlassenen Häuschen hielten wir an. Einziges Indiz für Leben: der rauchende Schornstein. Im Inneren erwartete uns dann das Paradies: über offenem Feuer drehte sich köstliches Fleisch am Spieß, ein kleiner Italiener deckte gerade die Tische mit rot-weiß-karierten Decken, der Wein kam in Krügen und aus der Küche strömten die tollsten Düfte. Eine Stunde später war der Parkplatz vorm Haus voll mit Autos und innen jeder Platz besetzt. Klaro, dass die Deutschen wieder die ersten waren.

Nach einer Woche mussten wir diesen traumhaften Ort jedoch verlassen. Zum Glück wartete aber etwas nicht minder Tolles auf uns: unser zweites Zuhause am Meer. Ein Hotel, in dem wir schon so manchen schönen Urlaub verbracht haben. Hier ist alles ist so vertraut und nett. Sogar die Gäste waren zu 75% die gleichen wie im Vorjahr. Ein tolles Kompliment an das Hotel. Für uns nach dem ersten Schock auch ziemlich erheiternd. Und lehrreich. Dahingehend, dass sich Menschen DOCH ändern können. Ein Gast, den wir im Jahr zuvor „Slowman“ getauft hatten, weil er alles in Zeitlupe tat und kaum ein Wort mit seiner Familie redete, präsentierte sich dieses Mal weitaus zackiger – man sah ihn sogar im Laufschritt am Pool entlang sausen – und kommunikativer. Trotzdem blieb er Slowman, so flexibel sind wir eben nicht.

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