Mit Brad Pitt auf dem Spielplatz

Manchmal bin ich ja ein bisschen verwirrt. Wenn mir Soap-Darsteller auf der Straße begegnen, bin ich immer versucht, sie mit einem freudigen Hallo zu begrüßen. Im letzten Moment fällt mir dann aber meistens doch ein, dass ich sie ja gar nicht „in echt“ (wie das Mädchen sagen würde) kenne. Außer letztens bei einem Sonntagsausflug an der Elbe. Da kam mir so ein blonder junger Mann entgegen. Fest in der Annahme, ihn schon des öfteren an irgendwelchen Kinder-Hot-Spots in Ottensen gesehen zu haben, schmetterte ich ihm ein fröhliches „Hallo, wie geht’s?“ entgegen. Er lächelte und grüßte freundlich zurück. Im Vorbeigehen sagte er „Gut.“ Ich blieb stehen. Er, nach kurzem Zögern, auch. Ich: „Toll hier, ne? Kommt ihr öfter?“ Er, leicht verunsichert: „Ja, ab und zu.“ Wieso ist der so komisch, dachte ich. Erkennt der mich nicht? Woher kenn ich den eigentlich? Um es rauszufinden, redete ich weiter. Übers Wetter, über Kinder. Er antwortete höflich, ich kam nicht darauf, wer er war. Aber dass ich ihn kannte, da war ich 1000 prozentig sicher. Irgendwann ging ich weiter. Und überlegte, welches Kind denn wohl zu ihm gehörte. Da mir das auch nicht einfallen wollte, kam mir die Idee, dass ich ihn aus dem Job kennen könnte. War lange her, würde also auch mein Alzheimer erklären. Doch irgendwann dämmerte es mir, es war – nein, nicht Brad Pitt – sondern ein ziemlich bekannter deutscher Schauspieler, der sich dort mit Frau (übrigens eine ehemalige Soap-Darstellerin. DIE hatte ich erkannt! Aber von beiden fällt mir grad der Name nicht ein. Stilldemenz. Liefere ich später nach) und Kind einen schönen Tag machte. Peinlich, dachte ich mir. Aber er war so nett und freundlich. Vielleicht dachte er auch, er würde mich vom Spielplatz kennen. Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, weiß ich aber, woher ich ihn kenne: letztens, am Falkensteiner Ufer. Da hatten wir uns so nett unterhalten.

Die gleiche Geschichte, nur anders herum, hat sich letztens aufm Fischi (der Spielplatz im Fischers Park) abgespielt. Da stand Christiane Paul mit ihrem Spross im Sandkasten und niemand sprach sie an. Was für Spielplätze in Ottensen sehr ungewöhnlich ist. Da quatscht jeder mit jedem. Aber sie hielt wohl niemand für eine entfernte Pekip-Bekanntschaft und keiner traute sich, sie auch nur länger anzusehen. Alle schauten diskret an ihr vorbei. Ich natürlich auch. Obwohl ich mich gefragt hab, ob sie das so möchte. Wahrscheinlich. Sonst hätte sie ja ganz leicht mit einem „Können wir uns mal euren Eimer ausleihen“ ein Gespräch starten können. Hm…

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