Was ich heute in meinem Briefing gelesen habe, ist auch ein ganz erstrebenswertes persönliches Ziel. Denn zur Zeit (und es war leider noch nie anders) laufe ich meinem Haushalt eher hinterher, statt ihn zu führen. Das stelle ich mir einfach toll vor: man kommt nach Hause und es ist schön ordentlich und nicht das totale Chaos, bei dem man gar nicht weiß, wo man anfangen soll und noch bevor man die Jacke aufgehängt hat schon den Handfeger geschwungen, das Altglas sortiert und die ausgekippte Frühstücksgrütze vom Morgen weggewischt hat. Oder man kocht Essen in einer aufgeräumten und sauberen Küche, in Ruhe. Ohne in der Zeit, in der man wartet, dass das Nudelwasser kocht, die Wäsche aufhängt, dem quengelnden Kind ein Brot schmiert und die Küche putzt (Steigerung: das Klo). Auch schöne Vorstellung: man gießt Blumen und hat dabei noch etwas Zeit, den Blick über die umliegenden Gärten schweifen zu lassen, man näht die zerschubberten Hosen der Kinder nicht abends um 10 vor der Glotze, man kocht das Abendessen für zwei Tage vor, man hat Zeit für Einkaufslisten und vergisst sie nicht auf dem Küchentisch, der Ablagestapel beinhaltet nie mehr als die Post vom aktuellen Tag, die Termine der Kinder sind transparent für alle und kollidieren nicht mit Jobterminen, das Geld für die Klassenkasse wird pünktlich mitgegeben…
Aber man wächst mit seinen Aufgaben. Früher hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass mein Kind täglich mit einer (frisch und halbwegs gesund) gefüllten Brotdose in der Schule sitzen würde. Tut es aber! Dafür klopf ich mir jetzt mal auf die Schulter.
Das beweist: Schritt für Schritt kann man Mitglied werden in der Zielgruppe der haushaltsführenden Frauen. Ist vielleicht nicht jedermanns Wunsch, doch ich stelle mir das einfach so wunderbar romantisch entspannt vor.