Er ist zurück, der Fahrradhelm. Nachdem er nagelneu im Kursraum vergessen wurde, dort eine Woche hinter verschlossener Tür lagerte (so wurde mir beteuert), dann aber unauffindbar wurde. Und ich wünschte, er wäre weg geblieben. Dann hätte mein Hirn die Sache abgehakt und ich könnte mich Erquicklicherem widmen. So denke ich: WAS IST MIT DEN LEUTEN LOS?
Wie gesagt, der Helm war neu. Jetzt sieht er aus, als wäre schon Methusalem mit ihm durch die Wüste geradelt. Vollkommen zerkratzt weist er deutliche Anzeichen von einem Missbrauch als Fußball auf. Kombiniert mein detektivisches Ich, denn er lag neben dem Tor auf dem Fußballplatz. Der Styropor-Einsatz ist gebrochen und das kleine Rücklicht, das ich so niedlich wie nützlich fand, fehlt komplett. Und mir echt die Worte. Fast hätte ich geweint, als ich das Ding in den Händen hielt. Und fühlte mich zu der Frage an Der Junge hingerissen, ob er auch so mit Dingen umgehe, die ihm nicht gehörten. Er beteuerte, das nicht zu tun. Und ich hoffe es sehr. Denn sonst hätte ich als Erziehungsbeauftragte in meinen Augen echt total versagt. Ja, es ist nur ein Helm. Und ja, es gibt größere Probleme auf der Welt. Und doch: mich macht das gerade sehr traurig.