Nein, das Bild soll kein besonders scheußliches Keksrezept ankündigen. Aber glaubt mir, am Ende würdet Ihr lieber eklige Kekse essen als zu wissen, was ich gerade erfahren musste.
Vorweg noch ein Geständnis: ja, ich habe immer ein Fläschchen Sterilium in der Tasche. Das war nicht immer so. Über Leute, die keine Türklinken anfassen, habe ich gelacht. Dann kamen Schweine-, Vogel- und WeißderGeier-Grippe und mit ihnen Warnungen vor Rolltreppen-Handläufen, Türklinken und Flugzeugklapptischen mit dem Hinweis auf die Kleinstlebewesen, die dort das Leben feiern wie Rheinländer am Fastelovend.
Ich wette, dass ich einen ganze Winter ohne Erkältung durchgestanden habe, weil ich mir im Büro nach jeder (!) Berührung von Türklinken die Hände sterilisiert habe. Die Kinder bleiben davon nicht ganz verschont, aber ich unterscheide zwischen Dreck aus dem Garten und dreckigen Fingern nach einer U-Bahnfahrt. Intensiv schlucken muss ich, wenn sie im Supermarkt erst an dem Kindercomputer rumwischen und dann mit beherztem Griff das geschenkte Würstchen an der Fleischtheke annehmen und munter wegmümmeln. Hätte mich früher nicht gekratzt. Hat vielleicht mit dem Alter zu tun. Mit einem wachsenden Erfahrungsschatz und so.
Allerdings bezog sich meine spät erblühte Virenparanoia auf alles außerhalb meiner Wohnung. Bisher. Dann sah ich DAS und nichts ist mehr wie es war. Über die Konsequenzen, die dieses neue Wissen nach sich zieht, bin ich mir noch nicht ganz klar. Verdrängen wäre eine ganz gute Sache. Oder die Haushaltsperle öfter kommen lassen. Doch ohne ihr Böses unterstellen zu wollen: weiß ich genau, mit welchem Lappen sie wo und wie putzt? Ich will es gar nicht genau wissen. Aber wisch in Zukunft hier und da lieber noch mal nach.
Dass ich nicht allein und bestimmt nicht die pingeligste unter den Virenphobikern bin, zeigt die aktuelle Kolumne von Supersad.